Freundschaften fürs Leben

Auf Facebook sind es Dutzende oder gar Hunderte, aber im wahren Leben und wenn es drauf ankommt, kann man seine Freunde an einer Hand abzählen. Mit manchen verbindet uns eine (lebens)lange Geschichte, andere sind nur in einer bestimmten Lebens­phase von Bedeutung und rücken dann wieder aus dem Blick. In seinem Büchlein «Vom Glück der Freundschaft» (Insel 2014) geht der Philosoph Wilhelm Schmid dieser besonderen Form sozialer Bindung auf den Grund. Er lotet aus, was Freundschaft im Innersten zusammenhält und worauf es ankommt, damit die frei gewählte Beziehung schwere Zeiten überdauert und für die Beteiligten zum Gewinn und zum Glück wird.

Freundschaft kann man lernen. Davon ist Brigitte Gasser überzeugt. In ihrer Dissertation «Freunde und Medien­figuren verstehen» (UVK 2014) hat sie untersucht, was 6.-Klässler in realen und fiktionalen Welten über das Miteinander lernen und welche Rolle dabei die Empathie spielt. Mediale Umgebungen dienen Kindern als Probebühne für den Alltag. Gleichzeitig spiegelt sich in der Wahl der Lieblingsmedien, wie gut sich Kinder in andere einfühlen können. Kinder mit Vorlieben für Bücher und Filmgeschichten zeichnen sich laut Studie durch höheres Empathievermögen und mehr Fantasie aus.

Wie Freundschaften entstehen, wachsen und warum sie manchmal scheitern, behandelt auch ein Beitrag auf SRF mySchool. «Freundschaft» aus der Reihe «Kulturelle Eigenheiten» porträtiert zwei engste Freundinnen, nennt vier Regeln für das Gelingen sowie Gründe, weshalb Freundschaften doch oft in die Brüche gehen.

Wilhelm Schmid. Vom Glück der Freundschaft. Mit Illustrationen von Eva Goncalvez und Alexandra Klobouk. München: Insel, 2014. 96 Seiten.

Brigitte Gasser. Freunde und Medienfiguren verstehen. Zur Empathie bei Kindern in realen und fiktionalen Welten. Konstanz: UVK, 2014. 258 Seiten.

Freundschaft. SRF mySchool. Kulturelle Eigenheiten; Folge 27. Zürich: SRF, 2009.
Link zur Sendung auf SRF mySchool