Als sie acht Jahre alt war, erhielt Arbresha Latifaj ein Keyboard geschenkt. Seither ist die Musik ihre ständige Begleiterin. Es ist jedoch nicht beim Klavierspiel geblieben.
Im Verlaufe der Jahre hat die Studentin auf der Sekundarstufe I ihr Können stets weiterentwickelt und Saxofon, Bass sowie Gitarre spielen gelernt. Aktuell ist sie als Solo-Musikerin unterwegs. «Die Gattung Singer-Songwriter passt als Beschreibung wohl am besten zu meiner Musik», sagt sie. Vor knapp zwei Jahren wurde das Management-Unternehmen «yetnotnow» auf Arbresha Latifajs Musik aufmerksam. Seither arbeiten sie zusammen an verschiedenen Projekten. In diesem Jahr nahm die 22-Jährige an der Schweizer Vorausscheidung für den Eurovision Song Contest (ESC) teil. Sie schaffte es von ursprünglich 200 Bewerbern unter die besten 18. «Leider gelang der Sprung ganz nach vorne nicht. Die Teilnahme war aber ein interessantes Erlebnis.»
Den Spagat zu schaffen zwischen Studium und Musik ist nicht immer ganz einfach: «Die Ausbildung an der PH Zürich ist sehr zeitintensiv, und das Studium hat für mich Vorrang.» Jedoch lässt sich ihre Leidenschaft gut mit ihrem künftigen Beruf verbinden, und es ist der Studentin ein Anliegen, dass die Musik in der Schule einen hohen Stellenwert einnimmt: «Die Förderung der musikalischen Kompetenzen hat eine wichtige Bedeutung für die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen.»
Mit ihrem Engagement als Musikerin verfolgt Arbresha Latifaj ein bestimmtes Ziel: den Abbau von Vorurteilen gegenüber Migranten. Als Jugendliche traute man ihr aufgrund ihrer kosovarischen Wurzeln teilweise wenig zu. «Ich möchte für andere Jugendliche mit Migrationshintergrund ein Vorbild sein und ihnen zeigen, dass man auch unter erschwerten Bedingungen Erfolg haben kann.» Sie ist davon überzeugt, dass sie als Lehrerin von ihren Erfahrungen profitieren kann. «Ich denke, ich weiss, mit welchen Herausforderungen Kinder aus Migrantenfamilien konfrontiert sind. Dies wird es mir vereinfachen, einen Draht zu ihnen zu finden und ihnen Unterstützung bieten zu können.»