Was sind Merkmale von guten Lehrpersonen? Diana Toggweiler, Studentin auf der Primarstufe an der PH Zürich, widmete sich dieser Frage in ihrer Bachelorarbeit – aus einer speziellen Sicht. Sie erinnert sich genau an ihren ersten Praxistag, den sie in einer Schule in Kleinandelfingen absolvierte: «Die Schülerinnen und Schüler drückten mir bei der Begrüssung kleine Zettel in die Hand. Darauf hatten sie ihre Wünsche an ihre Lehrperson notiert.» Es sei ihr in diesem Moment aufgefallen, wie unterschiedlich Wünsche von Eltern und ihren Kindern waren. Warum diese Wünsche weit auseinanderlagen, versuchte Diana Toggweiler in ihrer Arbeit «Gute Lehrerinnen und Lehrer – Aus der Sicht von Kindern und Eltern» herauszufinden. Nach dem Studium verschiedener theoretischer Ansätze erarbeitete sie zwei Hypothesen. Hypothese 1: Kinder wünschen sich eine lustige, freundliche und lockere Lehrperson. Hypothese 2: Eltern wünschen sich eine faire, strikte und kluge Lehrperson. Um die Hypothesen zu verifizieren, führte sie eine Umfrage durch bei Schülerinnen und Schülern und deren Eltern. Insgesamt nahmen 72 Kinder im Alter zwischen 7 und 15 Jahren teil sowie 67 Eltern. «Der empirische Teil meiner Arbeit fesselte mich sehr, da ich direkte Antworten und Meinungen von Kindern und Jugendlichen spannend finde», sagt Diana Toggweiler im Rückblick. Die Ergebnisse der Befragung wertete sie aus verschiedenen Blickwinkeln aus, dabei zog sie beispielsweise Unterschiede zwischen Mädchen und Knaben oder den Vergleich der Antworten aus den verschiedenen Klassen mit ein. Ihre beiden Hypothesen konnte die Studentin bestätigen. Hypothese 1: «Lustig» und «freundlich» wurden von den Kindern als wichtigste Merkmale gewählt, hinzu kam «gut erklären» anstatt «locker». Bereits im jungen Alter würden die Kinder also erkennen, worum es in der Schule geht; nämlich darum, möglichst viel zu lernen, so Diana Toggweiler. Hypothese 2: Eher als die Eigenschaft «strikt» wünschen sich die Eltern «Geduld» von einer Lehrperson. «Möglicherweise spielen da die eigenen Erfahrungen mit, zum Beispiel bei der Unterstützung bei den Hausaufgaben.»
Als Fazit hält Diana Toggweiler fest, dass die Erwartungen, die an Lehrpersonen gestellt werden, sehr vielseitig und hoch sind. Es haben sich sechs meist gewünschte Merkmale ergeben: Fairness, Geduld, Fachwissen, gut erklären können, Freundlichkeit und Humor. Was für sie persönlich eine gute Lehrperson ausmacht, hält sie im Schlusswort ihrer Arbeit fest: «Eine gute Lehrperson hat Freude an Kindern und an ihrem Beruf. Sie baut eine Beziehung auf zu allen ihren Schülerinnen und Schülern und hat Vertrauen in deren Können. Sie ist humorvoll, fair und fördert alle Kinder.» Hans Berner, Dozent an der PH Zürich, hat Diana Toggweiler betreut: «Es ist ihr ausgzeichnet gelungen, einen Spannungsbogen aufzubauen – und aufrechtzuerhalten. Die auf gut ausgewählten theoretischen Bezügen basierende Arbeit überzeugt durch ausserordentliche Prägnanz, Fokussierung und Aussagekraft.»