Wie Kinder und Jugendliche Übergänge erleben

Sophia

Sophia, 1. Klässlerin, Schulhaus Feld in Feldmeilen.

«Seit letztem August bin ich in der 1. Klasse. Mir gefällt es gut in der Schule. Besonders gern gehe ich in die Bibliothek und in den Computerraum. Meine liebsten Fächer sind Schwimmen, Rechnen und Lesen. Einige Dinge gefallen mir besser als im Kindergarten und einige weniger gut. Besser finde ich, dass wir in der Schule einen Drachen basteln. Nicht so gut ist, dass ich nicht mehr so viel spielen kann. Es ist auch etwas anstrengender als im Kindergarten: Ich muss früher aufstehen und wir haben Hausaufgaben. Ich mache gerne Hausaufgaben, wenn wir rechnen und malen müssen, weniger gerne übe ich lesen und Zahlen schreiben. Seit ich in der Schule bin, habe ich ein paar neue Hobbys. Zum Beispiel spiele ich jetzt Cello. Die Schule ist am gleichen Ort wie der Kindergarten. Deshalb hat sich mein Schulweg nicht verändert. Es ist lässig, dass ich zusammen mit meinen Freundinnen in die Schule gehen kann. Manchmal nervt es aber, dass mein jüngerer Bruder auch dabei ist. Er geht in den Kindergarten. Neue Freundinnen zu finden, ist für mich nicht so einfach. Hin und wieder vermisse ich meine Kindergärtnerin und einige meiner Kindergarten-Freundinnen, die jetzt erst in den zweiten Kindergarten gekommen sind.»

 

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Lucy Göth, 1. Oberstufe, Schulhaus Petermoos in Buchs.

«Der Übertritt in die Oberstufe verlief für mich eigentlich gut. Mir gefällt es hier besser als in meiner alten Schule. In meiner neuen Klasse habe ich drei alte Freunde. Sonst kannte ich bis zum Start niemanden. In der Freizeit musste ich ein wenig zurückstecken, das Lernen und die Hausaufgaben brauchen viel Zeit. Trotzdem trainiere ich zweimal pro Woche Volleyball. Die Schule beginnt früher und mein Schulweg ist länger geworden. «Manno», jeden Tag 15 Minuten ins Dorf hinunter und 20 bis 30 Minuten hoch. Mit einer schweren Tasche ist es noch härter. Der Vorteil ist, dass ich auf dem Weg mit meinen neuen Freunden reden kann. Früher habe ich direkt neben der Schule gewohnt. Meine neuen Kolleginnen und Kollegen sind toll. Es macht viel Spass, mit ihnen zu lernen. Ich bin auch sehr froh, dass ich ein Gotti in der 3. Sek habe. Sie heisst Nadja. Die Lernlandschaft gefällt mir in der neuen Schule am besten, da man hier selber einteilen kann, welche Aufgaben man an welchem Tag macht. Es ist ruhig und ich kann mich meiner Arbeit hingeben. Zuhause lerne ich nur für Tests oder mache Mathe. Hin und wieder denke ich über die Zukunft nach und darüber, was mir in meinem Beruf wichtig sein wird. Ich möchte etwas Kreatives machen. Ich zeichne viel und manche finden schön, was ich mache.»

 

Lernender Fachmann für Betriebsunterhalt im 1. Lehrjahr an der PH Zürich

Lernender Fachmann für Betriebsunterhalt im 1. Lehrjahr an der PH Zürich

«Die Berufswahl fiel mir nicht leicht. Ich hatte lange keine Ahnung, was ich lernen wollte und machte einige Schnupperlehren – als Automechaniker, Elektriker und zuletzt als Fachmann für Betriebsunterhalt. Diesen Beruf habe ich nun gewählt. Er gefällt mir sehr gut. Meine Lehrer haben mich gut unterstützt bei der Berufswahl. Zum Beispiel haben wir in der Schule geübt, Bewerbungen zu schreiben. Auch die Beratung des Berufsinformationszentrums hat geholfen. Ich fühle mich von der Schule allgemein gut vorbereitet auf die Lehre. Obwohl ich zufrieden bin, ist man mit 16 oder 17 Jahren eigentlich noch zu jung, um sich bereits für einen Beruf entscheiden zu müssen. Die meisten meiner Kollegen hatten dabei auch Mühe. An den neuen Rhythmus musste ich mich zuerst gewöhnen: Jeden Tag von 7 Uhr bis 17 Uhr zu arbeiten, ist eine grosse Umstellung. Ich habe nicht mehr so viel Zeit für Hobbys und um mich mit Kollegen zu treffen. Auch bin ich am Abend oft müde. Wichtig ist mir, dass ich in der Schule erfolgreich bin. Wir haben nur wenige Prüfungen. Deshalb ist der einzelne Test umso wichtiger. Damit es in der Lehre klappt, muss man motiviert sein und immer vollen Einsatz zeigen, Spass haben und auch mal schwierige Aufgaben übernehmen dürfen. Sonst wird es langweilig.»