Unsere Sinne sind ein Tor zur Welt. Wenn sie ausfallen, entschwindet ein Stück Wirklichkeit. Wie sich der Verlust einzelner Wahrnehmungen auswirkt, führt Regisseur David Mackenzie in seinem poetisch‑apokalyptischen Film Perfect Sense (Senator 2012) drastisch vor Augen.
In Glasgow und rund um den Globus tauchen immer mehr Menschen auf, die ihren Geruchssinn verloren haben. Die Epidemiologin Susan (Eva Green) steht vor einem Rätsel. Michael (Ewan McGregor) bekommt die Auswirkungen ebenfalls zu spüren. Im Restaurant, in dem er als Koch arbeitet, bleiben die Gäste aus. Das ist erst der Anfang. Begleitet von heftigen Gefühlsausbrüchen verabschiedet sich als Nächstes der Geschmackssinn, und schliesslich vergeht den MenÂschen Hören und Sehen. Die Welt droht in Panik, Chaos und Dunkelheit zu versinken.
Die Geschichte erinnert an José Saramagos Roman Die Stadt der Blinden und dessen beklemmende Verfilmung durch FerÂnando Meirelles (Arthaus 2010). Während ein Mann auf das Umschalten der Ampel wartet, verliert er von einem Moment auf den anderen das Augenlicht und kurz darauf folgen jene, die mit ihm Kontakt hatten. Die Regierung sperrt die Erkrankten in ein leeres Irrenhaus, wo Mitgefühl rasch in Gewalt und Anarchie umschlägt.
Unter allen Wahrnehmungen spielt das Licht eine eminente Rolle. Das sichtbare Spektrum bildet jedoch nur einen kleinen Ausschnitt aller elektromagnetischen Wellen. Der Beitrag «Grenzen des Lichts» auf SRF mySchool spürt diesem Phänomen nach, zeigt, was Insekten und Vögel sehen, und schafft erhellende Bezüge zu Physik, Chemie und Bildnerischem Gestalten.