«Als Lehrerin bin ich mitten im Leben, nah bei meinen Schülerinnen und Schülern und ihren Familien. Ich teile ganz unmittelbar Freude und Begeisterung, aber auch Probleme und Schwierigkeiten. Das gefällt mir», sagt Sabrina Eberhart.
Sie begann im Herbst 2011 als Quereinsteigerin an der PH Zürich. Damals waren der Lehrpersonenmangel und die entsprechenden Gegenmassnahmen ein viel beachtetes Thema. Der Quereinstieg-Studiengang der PH Zürich war für Sabrina Eberhart eine gute Option. Denn genau zu dieser Zeit suchte sie eine berufliche Neuorientierung. Sie meldete sich für einen Studienplatz für die Primarstufe an und bestand das Auswahlverfahren. Ursprünglich studierte die 33-Jährige Landschaftsarchitektur, davon ist sie auch heute noch begeistert. Das Studium sei sehr vielfältig gewesen: «Es verband Natur, Technik und Gestaltung.» Als sie nach ein paar Jahren eine Familie gründete, musste sie feststellen, dass es nicht einfach war, als Landschaftsarchitektin Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Im Lehrberuf hingegen ist Teilzeitarbeit weit verbreitet, und für Sabrina Eberhart war dies eine wichtige Voraussetzung, sie wollte Zeit mit ihren zwei kleinen Söhnen verbringen.
Das Zweitstudium fordert sie in vielerlei Hinsicht, insbesondere auch finanziell: «Uns kommt entgegen, dass wir einen sehr einfachen Lebensstil führen, kein Auto und keine teure Wohnung haben.» Im zweiten Studienjahr verbesserte sich die finanzielle Situation etwas, als sie 40 Prozent als Lehrerin arbeitete. Studium, Familie und Arbeit zeitlich aneinander vorbeizubringen und das über drei Jahre hinweg, ist eine Herausforderung: «Ich komme hin und wieder an meine Grenzen», sagt sie, «mein Leben gleicht im Moment einem komplizierten Räderwerk.» Sobald das kleinste Rad nicht mehr funktioniere, gehe alles drunter und drüber. Ohne die Unterstützung ihres Lebenspartners, ihrer Eltern, der Stellenpartnerin und der Schulleitung wäre sie nie so weit gekommen. Ende Juni schliesst sie das Studium ab. Sie freut sich auf ihren Beruf und darauf, auch wieder mehr zuhause und bei ihrer Familie zu sein.